Hamburg. Das Harvestehuder Sinfonieorchester ist kein Profiorchester. Es klingt aber so: Glänzend disponierte Bläser, blühender Streicherklang und eine erste Geigengruppe, die bewunderungswürdig sauber und homogen in den höchsten Lagen herumturnt.

Woran man hören kann, dass ein Laienorchester nicht zwangsläufig ein Haufen blutiger Dilettanten sein muss, die knapp wissen, in welche Hand der Bogen und in welche das Instrument gehören. Schon gar nicht, wenn eine Besetzung so kontinuierlich wächst wie bei diesem Klangkörper. 1966 gegründet als Kammermusikensemble der Musikhochschule, versammelt das Harvestehuder Sinfonieorchester Studenten (auch einige Musikstudenten) und junge - oder auch nicht mehr ganz so junge - Berufstätige aller Fachrichtungen. Ein paar ausgebildete Musiker sind dabei - und Spieler, die genauso gut Musik hätten studieren können wie BWL, Chemie oder Kunstgeschichte.

Verblüffend fähige Instrumentalisten finden sich traditionsgemäß besonders häufig unter Medizinern. Es ist denn auch kein Zufall, dass das Orchester sein halbjährlich anstehendes Sinfoniekonzert am kommenden Sonnabend als Benefizkonzert für den Förderverein des Universitären Herzzentrums Hamburg gibt. Das Programm zeugt von den musikalischen Ambitionen des Ensembles, das seit zwei Jahren der junge Dirigent Leslie Suganandarajah aus Sri Lanka leitet: Mit dem ersten Klavierkonzert in b-Moll von Peter Tschaikowsky (Klavier: Jacques Ammon) und der ersten Sinfonie D-Dur von Gustav Mahler hat man sich Evergreens des Repertoires ausgesucht, die die Hälfte des Publikums vermutlich mitpfeifen kann. Da liegt doch die Latte gleich noch ein bisschen höher.

Benefizkonzert des Harvestehuder Sinfonieorchesters, Sonnabend, 30.1., 20 Uhr, Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz. Die Karten kosten 18,- bis 35,-. www.harvestehuder.de