“Die Frau mit den 5 Elefanten“ ist kein Zirkusfilm, wie man aufgrund des Titels annehmen könnte.

Dies ist kein Zirkusfilm, wie man aufgrund des Titels annehmen könnte, bei den "5 Elefanten" handelt es sich vielmehr um die fünf großen Romane des Russen Fjodor Dostojewski, und die Frau dazu ist die Übersetzerin Swetlana Geier. 85 Jahre ist sie mittlerweile alt, aber noch voller Energie. Multitasking betreibt sie ganz selbstverständlich, so wenn sie bei Haus- und Küchentätigkeiten höchst konzentriert aus ihrer Biografie erzählt. Es ist eine Geschichte vom Überleben: In der Ukraine geboren, ist sie gerade 15, als ihr Vater den Stalinschen Säuberungen zum Opfer fällt, drei Jahre später stirbt ihre beste Freundin, als die SS in Babi Jar bei Kiew systematisch die jüdische Bevölkerung vernichtet.

Sie selber kommt mit ihrer Mutter in ein Arbeitslager in Deutschland. In Deutschland bleibt sie nach dem Krieg und fängt an, als literarische Übersetzerin zu arbeiten. Das ist ein erzählenswertes Leben, mehr als abendfüllend.

Dem Film gelingt dennoch die Balance zwischen Leben und Arbeit, er zeigt, wie sie bei einer Übersetzung um einzelne Worte ringt und wie sie sich Dostojewski nähert, was sie an Arbeit investiert, um den Autor begreifen zu lernen, bevor sie sich an die eigentliche Übersetzung macht. Ein für den zeitgeschichtlich wie den literarisch Interessierten gleichermaßen bereichernd.

++++- Die Frau mit den 5 Elefanten Schweiz/D 2009, 93 Minuten, o. A., täglich außer Mo im Abaton