Chanson, Gypsy Swing und Balkan-Beats: Rupa & April Fishes in der Fabrik.

In den USA geboren, in Nordindien aufgewachsen und später mit den Eltern nach Südfrankreich gezogen: Rupa Marya ist wahrlich eine Weltbürgerin, die für Grenzen wenig übrig hat und sich als Teil eines globalen Dorfes fühlt. Eines Dorfes, in dem kulturelle Unterschiede nicht etwa nivelliert, sondern nach Herzenslust ausgelebt werden können. Mit ihrer Band The April Fishes kommt die charismatische Sängerin und Gitarristin nun in die Fabrik, um ihre rauschende Melange ganz unterschiedlicher Stile vorzustellen. Da verbinden sich Elemente des Chansons mit Gypsy Swing und TexMex, trifft der brodelnde Balkan auf die Rhythmen Südamerikas. Das Ergebnis: ein polyglotter Brückenschlag, der bislang zwei herausragende CDs gefüllt hat.

Wenn sie nicht gerade Musik macht, arbeitet Rupa übrigens in San Francisco als Ärztin - in einer Notaufnahme für illegale Einwanderer. Wenig verwunderlich also, dass das Thema Einwanderung auch in ihren Texten immer wieder aufgegriffen wird. So stellt sie in "Por la frontera" die Frage, warum eine imaginäre Linie höheren Wert genießen sollte als ein Menschenleben, und versetzt sich in "Espero la luna" in die Lage einer Frau, die im Schutze der Dunkelheit versuchen will, die mexikanisch-amerikanische Grenze zu überwinden. Alles begleitet von einer herzerwärmenden Musik, in der Akkordeon, Trompete, Kontrabass und Gitarre gleichermaßen ihren Platz haben.

Rupa & The April Fishes heute, 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstr. 36, Karten zu 18,- im Vvk.; www.aprilfishes.com