Doku: Das Erbe der Bombennächte. 22.15 Uhr ZDF

In der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 1943 nahmen 700 britische Bomber Kurs auf Hamburg. Die 30 Tonnen schweren, viermotorigen Lancaster formierten sich zu einem "Bomberstrom" von mehr als 300 Kilometer Länge. Weder die 80 Hamburger Flak-Stellungen noch die Jäger der deutschen Luftwaffe konnten die Bomber aufhalten, deren Spitze gegen 1 Uhr das Hamburger Stadtgebiet erreicht hatte und dort ihre tödliche Last abwarf.

Innerhalb weniger Stunden starben mehr als 30 000 Menschen im Feuersturm, etwa 900 000 Hamburger wurden obdachlos und flüchteten innerhalb von wenigen Tagen aus der Hansestadt.

Die aktuelle Doku aus der ZDF-Reihe "Abenteuer Wissen" zeichnet die größte Katastrophe in der Hamburger Stadtgeschichte nicht nach, sondern sucht vielmehr nach deren Spuren. Dabei inspizieren die Filmemacher Gisela Graichen und Peter Prestel zum Beispiel in Pöseldorf den Bunker, in dem sich Gauleiter Karl Kaufmann während der Bombennächte aufhielt. Während es für 75 Prozent der Hamburger Bevölkerung überhaupt keine Schutzräume gab, bot der Bunker des Gauleiters nicht nur optimalen Schutz, hier wurden unter meterdickem Beton auch große Mengen an Lebensmitteln und Devisen gehortet. Andere, weniger befestigte Bunker wurden dagegen für viele Menschen zur Todesfalle. Das Filmteam begleitet auch den Kampfmittel-Räumdienst bei seiner gefährlichen Arbeit: Von den Millionen Bomben, die über Hamburg abgeworfen wurden, sind etwa 15 Prozent nicht explodiert.

Diese Blindgänger sind noch immer eine tödliche Gefahr. Nach dem Krieg kamen etwa 2500 Hamburger Kinder beim Spielen mit nicht gezündeten Bomben in den Ruinen ums Leben.