Hamburg. Wenn die Redaktion der Deutschen Presseagentur (dpa) nach Berlin zieht, wird mancher Mitarbeiter in Hamburg bleiben. Nach Informationen des Abendblatts wollen von den 170 betroffenen Redakteuren um die 60 nicht von der Elbe an die Spree wechseln. Der "Berliner Zeitung" sagte dpa-Betriebsratschef Reino Gevers, dass "wohl deutlich mehr als ein Drittel in Hamburg nicht mitgehen". Ein dpa-Sprecher wollte dies nicht kommentieren, da erst Ende nächster Woche verlässliche Zahlen vorliegen würden.

Bei den Redakteuren, die in Hamburg bleiben wollen, soll es sich vor allem um Teilzeitkräfte sowie um Mitarbeiter handeln, deren Partner beruflich an die Hansestadt gebunden sind.

Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder sie akzeptieren eine Abfindung, deren Höhe sich nach Lebensalter, Beschäftigungsdauer und letztem Gehalt richtet. Oder aber sie verzichten auf 35 Prozent der Abfindung und lassen sich zu 80 Prozent ihrer bisherigen Nettobezüge für maximal zehn Monate in einer Transfergesellschaft für einen neuen Job qualifizieren.

Der Umzug der dpa-Redaktion wird zum 1. Juli erfolgen. Doch nicht alle Redakteure werden zur gleichen Zeit umziehen. So wird etwa die Sportredaktion erst nach Ende der Fußballweltmeisterschaft am 11. Juli den übrigen Ressorts nach Berlin folgen.

In Berlin könnte die dpa-Redaktion durch Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AP Deutschland aufgefüllt werden. Sie wurde von den Besitzern der ddp übernommen, die sie mit ihrer Agentur zur DAPD fusionierten. Nicht wenige AP-Redakteure wollen aber für die neuen Herren nicht arbeiten.