Hamburg. Neue Töne in der Handelskammer Hamburg: Aus Anlass des 345. Jahrestags der ehrwürdigen Institution wurde im Börsensaal das "Concerto für Kammerorchester - Hommage à Telemann" von Elmar Lampson uraufgeführt. Der Musikhochschulpräsident trat damit in die Fußstapfen eines großen Kollegen: Vor genau 245 Jahren hatte der Musikdirektor des Johanneums, Georg Philipp Telemann, seine "Symphonie zur Serénate auf die erste hundertjährige Jubelfeyer der Hamburgischen Löblichen Handlungsdeputation" geschrieben.

Gespielt von den Hamburger Symphonikern unter der Leitung von Bruno Merse und Lampson standen an diesem Abend also Alt und Neu, Telemann und Lampson, direkt nebeneinander.

Elmar Lampsons "Concerto" erwies sich dabei als eine Meditation über einen Dreiklang. Dieser wurde von geräuschhaften Klängen überlagert und von hektischen Partien attackiert und schien doch in seiner statischen Schönheit immer wieder durch, bis der Wechsel von Sonne und Wolken sich schließlich in einer weiten Cantilene löste.

Begleitet wurde der epochenübergreifende musikalische Dialog von dem Versuch eines ganz anderen Dialogs, dem nämlich zwischen Wirtschaft und Kultur: Der Präses der Handelskammer,Frank Horch, pries die Kunst als "sinn- und orientierungsstiftend" und gute "Investition in den Standort". Festredner Christian Gansch, Dirigent, Produzent, Autor und Erfinder des "sinfonischen Consultings", empfahl die selbstverantwortliche Teamarbeit im Orchester als Modell für komplexe Prozesse in der Wirtschaft.

Zum Ausklang gab es nach guter alter hanseatischer Sitte Labskaus.