Der Boulevardzeitung “Hamburger Morgenpost“ droht ein teures Nachspiel im Fall Monica Lierhaus. Das Gericht sprach ihr jetzt Schmerzensgeld zu.

Ein teures Nachspiel hat die Berichterstattung der " Hamburger Morgenpost " über die Erkrankung von Monica Lierhaus . Weil das Blatt zu detailliert berichtete, muss es der ARD-Moderatorin ein Schmerzensgeld von 25 000 Euro zuzüglich 6638,11 Euro Anwalts- und Gerichtskosten zahlen. Dies hat die Pressekammer des Landgerichts Hamburg am Freitag entschieden. Lierhaus' Anwalt Matthias Prinz hatte sogar ein Schmerzensgeld von 100 000 Euro verlangt. Unklar ist, ob die "Mopo" in Berufung gehen wird. Er wolle zunächst die schriftliche Urteilsbegründung abwarten, sagt der Anwalt des Blattes, Michael Fricke. Da der Boulevardzeitung wohl Informationen über Lierhaus aus der Intensivstation des UKE zugespielt wurden, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen unbekannt.

Die ProSieben Sat.1 Media AG sucht offenbar schon seit geraumer Zeit vergeblich nach einem Käufer für ihren Nachrichtensender N24 . Wie es in Branchenkreisen heißt, wurde der Kanal Großverlagen wie dem Zeitschriftenhaus Burda ebenso angeboten wie der News Corp. von Rupert Murdoch , dem Hauptgesellschafter des Pay-TV-Senders Sky. Dabei seien Preise von etwa 100 Millionen Euro aufgerufen worden. Über Vorgespräche sei man jedoch nie hinausgekommen, berichten übereinstimmend Personen, die mit dem Vorgang vertraut sind. So gesehen stehen die Chancen des ehemaligen "Spiegel"-Chefredakteurs Stefan Aust gut, der zusammen mit N24-Geschäftsführer Torsten Rossmann und vier weiteren Mitstreitern den Kanal übernehmen will. Allerdings wird ProSieben Sat.1 ihm und seinen Partnern beim Preis erheblich entgegenkommen müssen. Hinter den bislang einzigen ernsthaften Interessenten für den Nachrichtensender stehen keine Finanziers mit tiefen Taschen.

Helmut Markwort wütet gegen den Chefredakteur von Süddeutsche.de, Hans-Jürgen Jakobs . Ohne ihn direkt beim Namen zu nennen, schimpft Markwort Jakobs im Blog von "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann einen "Stalker", der ihn "seit Jahren mit Hass und Neid" verfolge und "Gift und Galle" spucke. Anlass für Markworts Schmähkritik ist ein Jakobs-Stück vom vergangenen Dienstag über die Probleme des 73 Jahre alten " Focus "-Chefredakteurs, beim Nachrichtenmagazin loszulassen. Markwort hatte noch vor dem Amtsantritt seines Nachfolgers Wolfram Weimer einen Relaunch durchgepaukt - für einen scheidenden Chefredakteur ein höchst ungewöhnliches Vorgehen.

Markworts Wutausbruch auf dem Diekmann-Blog war kein einmaliger Ausrutscher: In einem Beitrag, den das NDR-Magazin "Zapp" kommenden Mittwoch zeigt, sagt er, der Artikel des renommierten Medienjournalisten Jakobs stehe "außerhalb des Journalismus". Es handele sich um "hass- und neiderfülltes, ekelhaftes Zeug".

Markworts Verleger Hubert Burda hat sich bei einem Neujahrsempfang zwar vor den "Focus"-Chef gestellt, er soll aber über dessen langen Abschied wenig erbaut sein. Inzwischen wurde bekannt, dass Wolfram Weimer statt im September schon im März zu "Focus" kommen wird.

Kai-Hinrich.Renner@abendblatt.de