Katie Johnson spielt in “Ladykillers“ ihre einzige Kinorolle.

Etwas seltsam ist sie schon, diese Mrs Wilberforce, manche würden sie wohl auch weltfremd nennen, aber sie ist eine Seele von Mensch. Gemeinsam mit ihren Papageien bewohnt sie ein schmuckes Häuschen am Kings Cross Bahnhof in London. Professor Marcus, Mrs Wilberforces neuer Untermieter, ist höchst angetan von der zentralen Lage des Hauses. Bald schon staunt die alte Dame, wie gut der Professor und seine musikalischen Freunde ihre Instrumente beherrschen. Dass sie in Wahrheit einer Bande von Spitzbuben aufgesessen ist, ahnt Mrs Wilberforce nicht. Als sie den Gaunern jedoch nach dem Überfall auf die Schliche kommt, ist ihr Leben plötzlich in Gefahr.

Sechs Schauspieler prägen "Ladykillers" und alle sind herausragend: ganz besonders die britische Theater-Legende Katie Johnson, für die die Rolle der Mrs Wilberforce der erste und einzige Leinwandauftritt war. Die fünf "musikalischen" Ganoven geben ihren Figuren eine ganz eigene Note: Der smarte, aber heimtückische "Professor" (Alec Guinness), der gutmütige Major Courtney (Cecil Parker), der unbedarfte Pfannkuchen (Danny Green), der unbarmherzige Louis (Herbert Lom) und der nur scheinbar einfältige Harry (Peter Sellers). Dazu kommt ein exquisites Drehbuch, das William Rose nach seinem eigenen Roman verfasste und für das er eine Oscar-Nominierung erhielt.

Mit einer ordentlichen Portion makabrem Humor inszenierte Alexander Mackendrick diesen Klassiker der englischen Krimikomödie, der bis heute nichts von seinem Charme eingebüßt hat. 2004 kam übrigens ein Remake der Coen-Brüder mit Tom Hanks in der Hauptrolle in die Kinos.

Ladykillers Großbritannien 1955, 91 Min., ab 16 J., R: Alexander Mackendrick D: Katie Johnson, Alec Guinness, Peter Sellers; im 3001, Abaton, Alabama