Die "Bizarre Cinema"-Nachmittage im 3001 waren eine schöne Einrichtung, gab es hier doch allerlei Obskures aus der untergegangenen Welt der Bahnhofskinos zu sehen. Absurde Science-Fiction, blutiger Horror, groteske Komödien: Was viele für eine Art Sondermüll der Filmgeschichte halten, war für Genre-Fans der Höhepunkt der Kino-Woche. Klar, dass getrauert wurde, als das 3001 die Reihe absetzte.

Umso größer dürfte nun die Freude sein, dass das "Bizarre Cinema" zurück ist - und zwar im B-Movie. Jeweils sonntags (15.30 Uhr) laufen nun wieder abseitige Filme, vornehmlich der Sechziger-, Siebziger und Achtzigerjahre, die schon lange nicht mehr auf einer großen Leinwand zu sehen waren. Dabei rutscht gelegentlich sogar ein echter Klassiker ins Programm: In dieser Woche David Cronenbergs Frühwerk "Rabid" von 1977. Ein Horrorschocker, der in der Vergangenheit auch unter so martialischen Titeln wie "Überfall der teuflischen Bestien" oder "Rabid - Bete, dass es dir nicht passiert" vermarktet wurde. Im Mittelpunkt. Porno-Star Marylin Chambers als junge Frau, der nach einem Motorradunfall "morphogenetisch neutralisiertes" Eigengewebe transplantiert wird. Als Konsequenz wächst ihr eine Art Penis in der Achselhöhle, durch den sie eine Tollwut-Epidemie auslöst. "Die abstruse Story ist so überzogen, dass sie schon fast parodistisch wirkt", ätzte der "filmdienst". Für Freunde des bizarren Kinos kommt ein solches Urteil natürlich einem Ritterschlag gleich. Und außerdem gilt: Ein Cronenberg lohnt immer.

In den folgenden Wochen auf dem Programm: der 1968 gedrehte Italowestern "Heute ich ... morgen Du!" (24.1.) mit Bud Spencer in einer ernsten Rolle und der Zombie-Splatter-Irrsinn "Dead Heat" (31.1.) aus dem Jahre 1988, in dem immerhin Treat Williams und Vincent Price gute Miene zum billigen Spiel machen.

Bizarre Cinema: "Rabid" 87 Minuten, ab 18 Jahren, am 17.1., 15.30, im B-Movie; www.b-movie.de