Mit 4350 Kilometern vom Quellgebiet im Hochland von Tibet bis zum Mündungsdelta am Südchinesischen Meer ist der Mekong nach dem Jangtse und dem Ganges Asiens drittgrößter Fluss. Von China im Norden durchquert der mächtige Strom Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha, bevor er in Vietnam sein gewaltiges Delta bildet. 320 Millionen Menschen leben im Einzugsgebiet des Mekong, viele davon direkt an den Ufern oder auf dem Strom, den die Chinesen "Turbulenter Fluss", die Khmer "Großer Fluss" und die Vietnamesen "Fluss der neun Drachen" nennen.

In einer groß angelegten Dokumentation porträtiert Arte den Mekong, besucht die schwimmenden Märkte, erzählt Legenden von Göttern und Geschichten von Menschen, die hier leben, und zeigt, wie der Fluss den Alltag und die Kultur in sechs asiatischen Ländern bestimmt. Die Filmemacher begegnen Mönchen und Fischern, Händlern und Bauern, Reisenden und Arbeitern, erzählen von Schmugglern und Soldaten, von Menschen, deren Schicksale auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Mekong verbunden sind.

Immer wieder stoßen sie auch auf die Spuren der Geschichte, etwa beim Besuch von Vientiane, der Hauptstadt von Laos, oder im Mekong-Delta, das ein besonders blutiger Schauplatz des Vietnamkriegs war.

"Im Strom der Zeit" heißt der Auftakt der fünfteiligen Reihe, die bis Freitag jeweils ab 19.30 Uhr ausgestrahlt wird. Faszinierend ist der Kontrast zu der teilweise uralten Kultur, die an den Ufern des großen Flusses bewahrt blieb, und der Moderne, die vor allem in China und Vietnam in Gestalt gewaltiger Brücken und Sperrwerke den Charakter der Flusslandschaft gravierend verändert. 1350 Fischarten, aber auch zahllose Vögel und seltene Reptilien leben im Mekong, den viele Menschen als Schicksalsfluss betrachten. Der Film, der durch fantastische Bilder besticht, zeigt auch, wie der enorme natürliche Reichtum und die biologische Vielfalt des Flusses bedroht werden, der einst auch die "Mutter aller Wasser" genannt wurde.