Paris. Frankreich prüft eine Steuer auf die Werbeeinnahmen großer Internet-Suchmaschinen und Webportale wie Google, Microsoft, AOL, Yahoo! oder Facebook. Ein Expertenausschuss schlug die "Google-Steuer" getaufte Abgabe in einem Bericht an Kulturminister Frédéric Mitterrand vor. Sie soll Subventionen finanzieren, mit denen Paris der Internet-Wirtschaft helfen will.

Im Oktober hatte die Regierung die Strafen für Raubkopierer erhöht, die nun mit einer Sperrung ihres Internetanschlusses rechnen müssen. Flankierend plant Paris nun Finanzhilfen für Online-Portale von Medien sowie für Anbieter von Online-Musik, Filmen und elektronischen Büchern. In diesem Jahr benötigt sie dazu rund 50 Millionen Euro, für 2011 und 2012 sind jeweils zwischen 35 und 40 Millionen Euro vorgesehen. Auch in Frankreich klagen Presse- und Medienhäuser, dass der Großteil der Online-Werbeeinnahmen für ihre Angebote bereits während der Anzeige der Ergebnisse in Suchmaschinen abgegriffen wird.