Im Thalia Theater ist heute wieder Nicolas Stemanns aufregend-anregende Inszenierung der “Räuber“ zu sehen.

18 Premieren gab es am Thalia, seit dort im September der neue Intendant Joachim Lux die Geschäfte übernommen hat. Doch nicht alles wurde neu im Spielplan. Tolle Inszenierungen, wie etwa "Die Räuber", blieben im Programm. Nicolas Stemann hat den Klassiker "nach Schiller" 2008 inszeniert und wurde damit 2009 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Eine aufregende, anregende Aufführung, bei der brav gescheitelte Pullunderträger temperamentvoll böse Bubenfantasien ausagieren.

Stemann stellt in seiner turbulenten Inszenierung nicht das Brüderpaar Karl und Franz Moor in ihrem Kampf um Recht, Liebe und Macht einander gegenüber, sondern erfindet gleich eine ganze Räuberbande aus vier Kerlen. Die, gespielt von Philipp Hochmair, Daniel Hoevels, Felix Knopp und Alexander Simon, sprechen dabei mal im Chor, mal zerlegen sie Gedankengänge auf mehrere Stimmen. Im Stück steckt "ganz viel punkige Energie drin. Das hat so etwas Rotziges, Ungeschliffenes", hat der Regisseur gesagt und dann seine Räuberhauptmänner sehr lässig nach einer Antwort auf die Frage "Wer bin ich?" suchen lassen. Schön, ihnen dabei zuzugucken.

Die Räuber: heute 20.00, Thalia Theater (U/S Jungfernstieg), Alstertor, Karten: 6,- bis 30,- unter T. 32 81 44 44