Hamburg. In einem Konzert ohne Publikum soll am kommenden Sonntag, 27. Dezember (15 Uhr), in der St.-Trinitatis-Kirche in Altona (Fischmarkt) Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium aufgeführt werden. In die Kirche dürfen nur Sänger und Sängerinnen mit Noten, bloße Zuhörer werden nicht zugelassen, teilte Dirigentin Petra Müller von der Kantorei Rissen am Montag mit. "Willkommen ist jeder, der Lust hat und der die Kantaten Nummer 1 und 4 bis 6 des Weihnachtsoratoriums schon mal gesungen hat."

"Singalong" nennen sich solche Konzerte. Petra Müller hat eigens zehn Gebote für die Aufführung erstellt. Das erste heißt: "Einlass nur mit Klavierauszug." Das dritte: "Während des Singens bleiben alle sitzen." Das neunte: "Die Dirigentin unterbricht die Aufführung nur, wenn etwas total schiefgeht." Das zehnte: "Die Aufführung geschieht zur Ehre Gottes und zur eigenen Freude."

Auch die Solo-Arien des Oratoriums dürfen mitgesungen werden, allerdings sollten Männer keine Frauen-Arien mitsingen und Frauen keine Männer-Arien (5. Gebot). Lediglich die Passagen des Evangelisten und die Rezitative werden von Solisten gesungen (6. Gebot). Kantorin Müller will mit dem Konzert die "Erfolgsgeschichte aus dem vergangenen Jahr fortsetzen", als zum ersten Singalong des Weihnachtsoratoriums rund 500 Chorsänger erschienen. Das Orchester stellt die Johanneskirche Rissen, ergänzt durch einige Hamburger Philharmoniker.

Bachs Weihnachtsoratorium gilt als das beliebteste Werk der Kirchenmusikgeschichte. Allein in Hamburg wurde und wird es in diesem Dezember über 30-mal aufgeführt.

Infos und Eintrittskarten (10 Euro) unter Tel. 81 90 06 23 und an der Abendkasse