Ein vergnügliches Road-Movie nimmt nun seinen Lauf, das durch sympathische Charaktere und witzige Dialoge besticht.

Zwei junge Frauen unterwegs in Ecuador. Eingesprengte Schrifttafeln stellen sie uns im Stakkato-Takt vor - mit Geburtsort, Alter, Zeitpunkt der ersten Regel und des ersten Kusses. Das ist natürlich alles nicht so ernst gemeint: Regisseurin Tania Hermida spielt in ihrem Debüt mit den Möglichkeiten des Erzählkinos und probiert sich aus.

Zunächst lernen wir Esperanza (Tania Martinez) kennen, eine attraktive Spanierin, die Ecuador als Rucksacktouristin erkundet. Teresa (Cecilia Vallejo) hingegen lebt in Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Sie hat Liebeskummer. Der Grund: Ihr Freund heiratet in einigen Tagen eine andere, in einer anderen Stadt: Cuenca. Also nichts wie hin ...

Im Bus lernen sich die beiden jungen Frauen kennen. Doch dann ein Streik, weiter geht's per Anhalter. Unterwegs lernen sie noch zwei höchst unterschiedliche Kerle kennen: Jesús (Pancho Aguirre) und Andrés (Fausto Mino), der eine mit Bart und langen Haaren, der andere mit Sportcoupé und Sonnenbrille. Ein vergnügliches Road-Movie nimmt nun seinen Lauf, das durch sympathische Charaktere und witzige Dialoge besticht.

Eine besondere Rolle spielt das Land, das mit der rauen Bergwelt der Anden und der endlosen Küste wie ein Traumziel erscheint - trotz der wirtschaftlichen und sozialen Probleme, die Hermida nicht ausspart. So ganz nebenbei ist "Wie weit noch" auch ein Traktat über das Reisen, über die Zufälle, die man erlauben muss, über Bekanntschaften, denen man sich nicht verschließen sollte. Einfach unterwegs sein, schauen, was passiert ...

++++- Wie weit noch? - Qué tan lejos Ecuador 2006, 92 Min., R: Tania Hermida, D: Tania Martinez, Cecilia Vallejo, Fausto Mino, täglich im 3001; www.kairosfilm.de