"Die Bildergeschichte ist die demokratischste Kunstform, weil jeder sie lesen und verstehen kann", meint Kunstvereinsdirektor Florian Waldvogel. Tatsächlich brauchten die Zeitgenossen von Albrecht Dürer oder Francisco de Goya kein kunstgeschichtliches Fachwissen, um die politische Brisanz der Bildergeschichten zu ermessen, mit denen diese auf Ereignisse ihrer Zeit ganz unmittelbar reagierten. Seit Erfindung der Buchdruckkunst gibt es das Genre der politischen Bildergeschichten, die oft in hohen Auflagen verbreitet wurden und daher beträchtliche Wirkung entfalten konnten.

In der Ausstellung "Wo ist der Wind, wenn er nicht weht?" bietet der Kunstverein mit hochkarätigen Werken von mehr als 130 Künstlern jetzt erstmals einen Überblick über die "Politischen Bildergeschichten von Albrecht Dürer bis Art Spiegelman". Während das untere Stockwerk des Kunstvereinsgebäudes die Entwicklung von der Renaissance bis zur klassischen Moderne nachzeichnet - unter anderem mit Werken von Albrecht Dürer, Hans Holbein, Jacques Callot, Honoré Daumier, Lyonel Feininger und Pablo Picasso - sind im Obergeschoss die oft weniger bekannten Werke der Gegenwart zu sehen. Mitunter haben heutige Künstler sehr direkt an historische Vorbilder angeknüpft und demonstrieren so die Kontinuität der demokratischsten aller Kunstformen.

Wo ist der Wind, wenn er nicht weht? Politische Bildergeschichten von Albrecht Dürer bis Art Spiegelmann, 19.12.2009-14.3.2010, Kunstverein zu Hamburg (U Steinstraße) Klosterwall 23, Di-So 12.00-18.00