Party-Gala für den guten Zweck: Das Bo, Jan Delay und viele weitere Künstler engagierten sich im Uebel & Gefährlich für Wilhelmsburg.

Hamburg. "Das Schönste ist doch, wenn man helfen kann und dabei feiert!" So bringt Hamburgs Ur-Rapper Das Bo die Benefiz-Aktion "Soultrain to Wilhelmsburg" am Mittwoch im Uebel & Gefährlich auf den Punkt. Star-Regisseur Fatih Akin initiierte anlässlich seines neuen Films "Soul Kitchen" eine Nacht, deren Erlös in Projekte für benachteiligte Kinder im Stadtteil Wilhelmsburg fließt. Dort spielt auch Soul Kitchen.

Der Benefiz-Gedanke überlagert aber nicht die Party. Ausgelassen tanzen Besucher im fast ausverkauften Uebel & Gefährlich, bis Das Bo unterbricht: Das Licht solle für 15 Minuten gedimmt und alle Handys am Tresen abgegeben werden, damit er eine richtige Benefiz-Ansage machen könne. Verstörte Gesichter, dann die Erlösung: "Quatsch, wir wollen feieeern!"

Und zwar mit DJs und Livesounds: Der Altonaer Rapper Chris Nix dekliniert die nationale Hip-Hop-Geschichte rauf und runter, die bezaubernde Oceana bewegt sich im rotgefransten Abendkleid zum treibenden Soul ihrer Band und erreicht mit starker Stimme auch noch den Letzten im Saal. Das Bo macht, was Das Bo eben so macht: "Türlich, türlich (sicher Digger)."

Und dann kommt Jan Delay. Für das Konzert im Uebel gibt er sich ganz pur, tauscht Anzug und Sonnenbrille gegen Hip-Hop-Klamotten und seine riesige Band Disko No. 1 abgesehen von den Background-Sängerinnen gegen Beginner-DJ Mad. Die Ladys tanzen perfekt choreografiert, werfen ihre Köpfe zur Seite und machen die Hits "Oh Johnny" und "Klar" noch wilder, als sie ohnehin sind. Sicher sind die meisten Fans für den "Chefstyler" gekommen, denn sonst erlebt man Jan Delay nur noch in den größten Hallen des Landes.

Es beruhigt aber, dass Delay und Akin ihren Bekanntheitsgrad nutzen, um die Weichen im Leben Benachteiligter frühzeitig richtigzustellen.