Eine stolze Zahl: Im März gibt Doro ihr 2500. Konzert. Heute rockt die Ikone der deutschen Metal-Geschichte in Hamburg.

Eigentlich müsste man Dorothee Pesch (45) - oder einfach Doro - für immer böse sein, schließlich ist die deutsch-englisch-spanische Ballade "Für immer" viel zu klebrig für eine Frau geraten, die wie keine andere Maßstäbe in der deutschen Metalszene gesetzt hat. Aber die Metaller - untereinander in Sachen Genre-Schubladen gerne zerstritten, aber nach außen standfest wie Stahl - sehen sie als Ehrendame, auch wenn sie nicht alle ihre Lieder hören.

Schließlich war sie mit die erste Hardrocksängerin, die in den frühen 80er-Jahren bewies, dass Blondinen zu mehr taugen, als sich auf Airbrush-Plattencovern von Monstern oder backstage von Roadies vernaschen zu lassen.

1982 gründete sie in ihrer Geburtsstadt Düsseldorf die Band Warlock und nahm bis zur Auflösung 1988 vier Alben auf, von denen besonders "True As Steel" (1986) kommerziell erfolgreich war. Anschließend begann Doro ihre Solokarriere, die nach ersten Triumphen 1989 und 1990 mit "Force Majeure" und "Doro" zwar die Metalkrise der 90er durchstehen musste, aber dank großem Kämpferherz bis heute Bestand hat. In Zeiten, in denen sich manche Teenager von Mutter wieder Metalkutten im Stil der 80er nähen lassen, steht Doro immer noch im Studio (aktuelles Album: "Fear No Evil") und im Lackkorsett auf der Bühne in Wacken. Am 13. März gibt sie in Düsseldorf ihr 2500. Konzert, vorab geht es aber heute in die Große Freiheit 36.

Wer blonde Sängerinnen, aber kein Metal mag, hat heute Pech: Das Konzert von The Sounds im Uebel & Gefährlich ist ausverkauft. Aber neben Doro in der Freiheit spielen die vier Berliner Jungs von Virginia Jetzt! im Grünspan fluffigen Pop über "Blühende Landschaften". Und das klingt nun nicht nach Stahlwerk.

Doro heute 18.00, Große Freiheit 36 (S Reeperbahn), Eintritt 33,-; www.doropesch.com

Virginia Jetzt! heute 19.00, Grünspan (S Reeperbahn), Große Freiheit 58, Eintritt 20,-; www.virginia-jetzt.de