Hamburg. Mit einer Installation, die ihren Namen beim Wort nimmt, begannen gestern Abend die Hamburger Klangwerktage auf Kampnagel. Die große Empfangshalle war zuvor von Architekturstudenten der HafenCity-Universität mithilfe grauer Plastikrohre, wie sie Installateure verwenden, in ein Raumkunstwerk verwandelt worden.

In quadratische Betonplatten eingelassen, ragen Bündel von vier, fünf oder sieben verschlungenen Rohren meterhoch in den Saal und bilden so etwas wie einen virtuellen, filigranen Palmenhain. Im von bläulichem Licht spärlich beleuchteten Raum spielten Musiker des Ensembles Resonanz auf Podesten die Uraufführung des Stücks Troposphères von Sascha Lino Lemke. Viel Diskant-Geraschel mit dem Bogen nah am Steg, viel zartes Gefiepe von Flageolett-Tönen, dazwischen elektronische Klänge wie von tiefen Gongs. Neben dem Notenständer läuft über einem Bildschirm ein Timecode mit, der den Musikern ihre Einsätze gibt.

Das Publikum sitzt auf Hockern oder wandert leise umher, den sonderbaren Klängen lauschend. Ob sich die Faszination auch ohne live spielende Musiker erhält? Die Installation, mit Echos der Uraufführungsmusik vom Band, ist geöffnet bis Donnerstag.