Ein Druck des Künstlers Andy Warhol wurde für 29 Millionen Euro versteigert. Damit erzeilte das Bild das Vierfache seines Schätzpreises.

New York. Die Lizenz zum Gelddrucken hätten viele gern - Andy Warhol hat sich diesen Wunsch als Pop-Art-Künstler erfüllt. Mit wertsteigerndem Effekt: Das nachgedruckte Geld ist längst ein Vielfaches der darauf abgebildeten Scheine wert. Wie viel tatsächlich, damit hatten jedoch viele nicht gerechnet: Ein Warhol-Siebdruck ist jetzt in New York für mehr als 43 Millionen Dollar (29 Millionen Euro) versteigert worden. Das Bild "200 One Dollar Bills" von 1962 erzielte damit bei einer Auktion des Kunsthauses Sotheby's rund das Vierfache seines Schätzpreises.

Von wegen Kunstmarktkrise: "Die Nachfrage nach großer Kunst ist sehr stark", sagte Chefauktionator Tobias Meyer. Der versteigerte Druck gilt als Schlüsselwerk der Pop-Art-Bewegung. Er zeigt auf einer über vier Quadratmeter großen Fläche 200 Ein- und Zwei-Dollar-Noten säuberlich nebeneinanderliegend. Wie bei seinen legendären Suppendosen-Serienbildern griff Warhol damit symbolhaft die Themen der Konsumgesellschaft auf. In einem spannenden Bieterwettkampf konnte sich ein anonymer Käufer am Telefon gegen vier Konkurrenten durchsetzen.

Insgesamt brachte die Versteigerung zeitgenössischer Kunst bei Sotheby's mit 134 Millionen Dollar weit mehr in die Kassen als erwartet. Die höchsten Schätzungen hatten bei knapp 100 Millionen Dollar gelegen. Neue Auktionsrekorde erzielten neben dem Warhol auch Werke von Alice Neel, Willem de Kooning, Bruce Naumann und Jackson Pollock.

Beim Rivalen Christie's, der sonst oft die Nase vorn hatte, waren Angebot und Ertrag in diesem Jahr deutlich magerer.