Hamburg. Cowboys reiten am liebsten allein. Mit Pferden, Rindern und vielleicht noch Indianern kennen sie sich aus. Aber wehe, wenn Frauen ins Spiel kommen. Vor dem Dilemma stehen die tapferen drei Söhne des verstorbenen "Pa" in "Kalte Colts und heiße Herzen". Die Western-Parodie aus dem Oberhausener Ebertbad feierte in einer Inszenierung von Gerburg Jahnke Premiere im Schmidt-Theater.

Reichlich klamottig und sehr frei nach Ruhrpottschnauze schreibt der Abend die Geschichte der Kultserie "Bonanza" auf der Ponderosa fort. In seinem letzten Willen wünscht sich "Pa" einen Nachkommen für die Ranch. Also suchen der vernünftige Adam (Carl Weinknecht) und der kesse, leichtlebige Kleine (Nito Torres) eine Frau für Horst (Heinz Peter Lengkeit). Doch das ist gar nicht so einfach. Denn erstens hat der eine etwas lange Leitung, denkt nur ans Essen und trägt außerdem einen seltsamen ausgebeulten Hut auf dem Kopf. Die drei liefern sich allerlei verbale Scharmützel, die gerne mal derbe unter die Gürtellinie zielen. Daneben schmettern sie eingedeutschte Hits wie "Papa war ein rollender Stein" (Motown-Klassiker). Da fungiert auch schon mal eine Stoffkuh als Backgroundsängerin. Mithilfe eines Wildwest-Mephistos (Omega Awlime) gibt's ein Happy End. Ein deftiges, mitunter arg sinnfreies Vergnügen für alle, die keine Angst vor scharf geschossenen Zoten haben.

nächste Termine: 13./14.11. (20 Uhr), 15.11. (19 Uhr), Schmidt-Theater, Spielbudenplatz 27-28