Hamburg. 50 Prozent Steigerung bei den Klassikpublikum-Zahlen, eine durchschnittliche Verjüngung der Besucher um acht Jahre von 2002 bis 2008. Einige der Fakten, mit denen Carlo Fuortes, Konzerthauschef des von Renzo Piano entworfenen Auditoriums in Rom, aufwarten konnte, waren beachtlich. Bei der Kulturforumsdiskussion auf Kampnagel waren echte Neuigkeiten zu Hamburger Perspektiven jedoch in der Unterzahl. Elbphilharmonie-Generalintendant Christoph Lieben-Seutter konnte sich nicht recht entscheiden, ob sein Neubau nun, wie stets von offizieller Seite verkündet, ein "Haus für alle" sein werde - oder ob es für Pop-Konzerte dann doch nur suboptimal geeignet sein könnte. Er räumte außerdem ein, es sei viel schwieriger, das Publikum für seine Programme zu finden als die Künstler. Eine weitere bedenkenswerte Aussage lieferte Manfred Seipt, Chef von Universal Music London und ebenfalls Österreicher: "In Wien ist Kulturpolitik Politik. Die Stadt Hamburg muss sich entscheiden, ob sie rechnen oder Kultur machen will." (jomi)