Hamburg. Ein Auto, das nicht fährt, ist laut Fredl Fesl nur die Hälfte wert. Und ein unbetrachtbares Gemälde? Eben. Schwierige Frage. Immer wieder zu runden Geburtstagen erinnert der Hamburger Maler Wolfgang Klähn die Hamburger Kunsthalle daran, dass er 1952 auf Bestellung ein farbenprächtiges Design auf eine Treppenhauswand anbrachte.

Wenige Jahre später wurde dieses Kunstwerk, das ihm viele Lorbeeren einbrachte, verhüllt. Aus den Augen, aus dem Sinn? Klähn, kürzlich 80 geworden, sieht das verständlicherweise anders als die Kunsthalle. Dort heißt es, das oberflächlich betrachtet kunstfreie Treppenhaus sei nicht mehr öffentlich zugängig. Umbauten, Feuerschutzgründe. Selbst wenn man das Klähn-Opus freilegte - Besucher dürften nicht hin, um sich ein eigenes Bild zu machen. Klähn nennt das "Kulturschande".