Das Sibelius-Violinkonzert hatte sie schon drauf, als sie elf Jahre alt war. Julia Fischer, Geigerin aus München, wird das Werk, das zu ihren Lieblingsstücken zählt, heute Abend bei ihrem Konzert mit den Petersburger Philharmonikern unter Yuri Temirkanov in der Laeiszhalle wieder spielen. Inzwischen allerdings ist das Wunderkind erwachsen. Seit ein paar Wochen hat sie selbst ein Kind.

Julia Fischer hat es ganz ohne Marketing-Firlefanz an die Spitze geschafft. Natürlich hilft, dass sie hübsch ist. Vor allem aber zählt, dass sie gut ist. Bei ihrem Sonatenabend vor knapp drei Jahren füllte sie problemlos den großen Saal der Laeiszhalle - das gelingt sonst nur Anne-Sophie Mutter. Fischers makellose Technik dient einer Musizierhaltung, die stets das Werk in den Vordergrund rückt und die Interpreten als dessen Diener begreift. Ohne die Solistin spielen die Petersburger Ravels Orchesterfassung von Mussorgskis Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung" und eine Ouvertüre von Rimski-Korsakow.

Julia Fischer und die St. Petersburger Philharmoniker, heute 19.30, Laeiszhalle (U Gänsemarkt) Johannes-Brahms-Platz, Karten zu 20 bis 150 unter T. 35 44 14