Hamburg. "Lift Me Up", fleht Moby und Hunderte Armpaare recken sich in die Höhe. Wenn der amerikanische Sänger und Elektronikfreak ruft, versammelt sich ein buntes Völkchen. Mühelos versöhnt er Punkgitarren, Gospelchöre und elektronische Rhythmen. Auch diesmal beim fast ausverkauften Konzert in der Großen Freiheit.

Dynamisch wie eh und je springt der Sänger zwischen Mikrofon, Gitarre, Perkussion, Keyboards und seinen vier Mitmusikern hin und her. Auch mit diesem Konzert begibt sich der Ururgroßneffe von "Moby Dick"-Autor Hermann Melville auf eine Abenteuerreise. Von der minimalistischen Melancholie eines Songs wie "Pale Horses" aus seinem aktuellen Album "Wait For Me", gesungen von der elfenhaften Kelli Scarr, bis zu den Klassikern "Bodyrock" oder "Porcelain". Für jeden Sound hat Moby die passende Stimme parat. "Oh, you never felt this lost before. And the world is closing doors" singt er selbst im Lasergewitter stehend in der Herzschmerzballade "Mistake".

Für den Tanz-Stampf-Reißer "Disco Lies" überlässt er der stimmgewaltigen "Miss Joanna" die Bühne. "Jetzt kommt mein Lieblingslied", behauptet Moby ein ums andere Mal. Und gönnt den Techno-Anhängern im "Mutterland der elektronischen Musik" zum Schluss noch einen amtlichen Rave-Feger.

Den Geschmack hat er mal wieder getroffen.