Hamburg. Aus metallenem Geschirr würde Sterneköchin Cornelia Poletto höchstens in der Not essen. Bei ihr ist feines Porzellan die Regel. Aber weil sie eine Vorliebe für geschmackliche Kontraste hat, griff sich die Meisterköchin den Fallada-Roman "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst" aus der Hamburger-Abendblatt-Bibliothek. "Ich finde die Idee einer Reihe mit Hamburg-Romanen ausgezeichnet", sagt die blonde Hamburgerin, die übrigens selbst Bücher schreibt. Kochbücher natürlich.

Den Autor Fallada kannte sie, doch seinen Gefängnisroman noch nicht. "Ich habe die Einführung von Hellmuth Karasek gelesen. Er hat mich neugierig gemacht." Der Autor und Kritiker ist bei Poletto ein gern gesehener Gast. "Nur ein Genussmensch kann ein guter Literaturkritiker sein." Wann kommt sie zum Lesen? "Ich komme abends erst spät nach Hause, nach der ersten Seite fallen mir meist die Augen zu", bekennt sie. "Im Urlaub habe ich dafür richtig Zeit."

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