Die Idee war wirklich gut: Da sie Janaceks Sinfonietta vom letzten Abonnementkonzert her ohnehin im Repertoire hatten, koppelten die Hamburger Symphoniker das Stück nun für ihr erstes “Jeans Konzert“ mit seiner Cover-Version.

Hamburg. Die hatten die Art-Rocker von Emerson, Lake & Palmer in den frühen 70ern herausgebracht. Auf der Bühne der Laeiszhalle fanden sich so am Dienstag neben einem kompletten Symphonieorchester auch ein Drumset, eine E-Gitarre und eine Hammondorgel. Dank der Kooperation mit der Theatergemeinde Hamburg war der Saal gut gefüllt mit einem altersmäßig bunt gemischten Publikum, wie man es an diesem Ort gerne öfter sähe.

Wer von denen allerdings gekommen war, um Musik zu hören, wurde auf eine harte Probe gestellt. Zum einen durch die Moderation, für deren ausschweifende Konzeptlosigkeit auf die Dauer nicht mal Humor und Charme des Taktstock-Talkmasters entschädigen konnten. Zum anderen durch die musikalische Ausführung: Denn leider ließen sich die Symphoniker von der Fahrigkeit ihres Leiters anstecken. Und das "Emerson, Lake & Palmer"-Tribut-Projekt war mit einem Sänger geschlagen, der bei dem Versuch, die geballten Klangmassen von Band und Orchester zu überbrüllen, am Ende keinen Ton mehr traf.

Wird beim nächsten Mal mehr geprobt und besser gespielt, kann man sich auf die Fortsetzung dieser schönen Crossover-Idee freuen. Zumal Kultursenatorin Karin von Welck in einer launigen Ansprache versprochen hatte, dann ganz bestimmt in Jeans zu erscheinen.