“Junge Wilde“ hatten die Hamburger Symphoniker ihr 2. Abonnementkonzert übertitelt. Jung waren die Protagonisten allemal: von den Mitgliedern der Trompetenklasse von Matthias Höfs über den 22-jährigen Cellisten Andreas Brantelid bis zu dem nur fünf Jahre älteren Pianisten Stephen Beus.

Hamburg. Dirigent Dimitrij Jurowski war da mit 30 Jahren schon beinahe ein Elder-Statesman - und gab sich auch so: Souverän, abgeklärt, aber ohne rechten Mut zu Extremen oder die Kraft zu plastischer Charakterisierung leitete er Janaceks Sinfonietta sowie Dvoraks Cellokonzert und Scherzo Capricioso. Sensibel und fein und in den leisen Passagen fast an der Hörschwelle spielte dagegen Brantelid den Solo-Part in Dvoraks Konzert.

Die Rolle des "Wilden" blieb so dem Pianisten Stephen Beus. Der sieht zwar aus wie ein bebrillter Musterschüler, brachte dafür aber Janaceks skurril-sprödes Concertino energisch und frech über die Rampe.