Die ehemalige Thalia-Schauspielerin Judith Rosmair lässt die Herzen im Fleetstreet-Theater höher schlagen.

Überall Krise und dann auch noch das triste Wetter. Da ist es gut, wenn einen jemand daran erinnert, was am besten gegen Trübsal hilft: Luxus! Der Duft von sündhaft teurem Krokodilleder, der sanfte Glanz von poliertem Silber. Niemand weiß das so zu schätzen wie Holly Golightly, die lebenshungrige Kindfrau aus Truman Capotes Roman "Frühstück bei Tiffany". Immer wenn sie das "rote Elend" überkommt, eilt Holly, deren Nachname in etwa mit "Nimm's leicht" übersetzt werden kann, auf einen Sehnsuchtsblick zum Juweliergeschäft Tiffany auf der Fifth Avenue.

Tiffany eröffnet an diesem Wochenende eine weitere Filiale in Hamburg: Nicht etwa am Neuen Wall, sondern in der Admiralitätstraße, wo die Schauspielerin Judith Rosmair und - als "Gaststimme" - der Schriftsteller und Übersetzer Harry Rowohlt aus Capotes Roman vortragen. Zu erwarten ist ein wahrhaft erlesener Abend. "Ihr Solo ist eine ansteckende Feier dieser Sehnsuchtserzählung", schrieb der "Tagesspiegel" selig nach der Premiere in der Berliner Schaubühne.

Judith Rosmair, die in Hamburg lange Jahre am Thalia-Theater engagiert war und hier von der Ophelia im "Hamlet" bis zum Rapper Kismet ihre Vielseitigkeit bewies, erinnert selbstverständlich auch an jene Holly, die dem großen Publikum so klar vor den Rehaugen steht: Audrey Hepburn im kleinen Schwarzen mit Zigarettenspitze. Zwei Abende, die garantiert auch gegen jeglichen Trübsinn helfen.

Frühstück bei Tiffany Fleetstreet-Theater, 24./25.10., 21.00, (Admiralitätstr. 71), S Stadthausbrücke