Heute nimmt der ehemalige Intendant der Hamburgischen Staatsoper, der Dirigent, Komponist und Jurist Peter Ruzicka, im Opernhaus zu Riga den Rienzi-Preis für Kulturmanagement entgegen.

Hamburg. Der Preis verdankt seinen Namen der ersten großen Oper Richard Wagners, dem "Rienzi", dessen Libretto und Partitur der Komponist in Riga begann. Er wird alle zwei Jahre von der Lettischen Kulturakademie und der Lettischen Nationaloper verliehen und ist Ausdruck einer besonderen kulturellen Beziehung zwischen Hamburg, Bayreuth und Riga. Peter Ruzicka folgt als Preisträger auf Gudrun Wagner und Inna Davidova.

Wagner wirkte von 1837 bis 1839 als Kapellmeister in Riga. Die Zeitgenossen dürften ihn in ambivalenter Erinnerung behalten haben: Als er - gerade 24 Jahre alt - die Stelle antrat, hatte er sich gerade hoch verschuldet aus Königsberg davongemacht, und sein Abschied aus der lettischen Hauptstadt Riga verlief unter ähnlich plötzlichen und unrühmlichen Umständen.

Die Kulturakademie in Riga bietet seit dem Jahr 2000 - initiiert von der lettischen Honorarkonsulin in Hamburg, Sabine Sommerkamp-Homann - unter ihrem Dach den deutschsprachigen Master-Studiengang "Internationales Kultur- und Medienmanagement" an. Dessen Leiter ist Klaus Peter Nebel, der langjährige Unternehmenssprecher von Beiersdorf in Hamburg.

Nach seiner Tätigkeit als Dozent an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg exportierte Nebel den Studiengang Kultur- und Medienmanagement nach Lettland.

Inwiefern der Rienzi-Preisträger Ruzicka in Wagner einen Ahnherrn dieser vergleichsweise neuen wissenschaftlich-künstlerischen Disziplin sieht, wird er in einem Referat "Richard Wagner als Kulturmanager" erläutern, das er heute wenige Stunden vor der Preisverleihung auf dem "Richard-Wagner-Tag 2009" in Riga halten wird.

Eva Wagner-Pasquier, Wagner-Urenkelin und gemeinsam mit ihrer Halbschwester Katharina Wagner Leiterin der Bayreuther Festspiele, wird Ruzicka den Preis am Nachmittag bei einem Festakt in der Lettischen Nationaloper überreichen. Die Laudatio hält der lettische Kulturminister Ints Dalderis, die lettische Sopranistin Kristine Opolais singt aus Wagners Zyklus der "Wesendonck-Lieder".