Die Band Wolfmother präsentierte ihr zweites Album “Cosmic Egg“ im Knust - im Februar kommten die Australier in die Große Freiheit.

Hamburg. "Öööööi! Hat noch einer Karten über?" Der Ruf, der von außen mit einer Stinkwut ins seit Wochen ausverkaufte Knust gebrüllt wurde, lässt noch einmal die Frage aufkommen, wer die australischen Retro-Rocker Wolfmother vor 500 statt wie 2007 in der Freiheit vor 1500 Fans auftreten lassen wollte?

Wahrscheinlich war es die Band selber. Das neue, zweite Album "Cosmic Egg" kommt erst am 23. Oktober in den Handel, und Bassist/Organist Criss Ross sowie Schlagzeuger Myles Heskett hatten die Band letztes Jahr im Streit verlassen: Da wollte Bandleader Andrew Stockdale wohl lieber vorsichtshalber eine Nummer kleiner neu anfangen.

Und so war es eher ein Showcase und kein Konzert, welches Stockdale mit seinen neuen Bandmitgliedern Ian Peres (wie Stockdale von einem prächtigen Afro gekrönt) Aidan Nemeth und Dave Atkins im Knust präsentierte.

So gut wie keine Ansagen, ein knappes Dutzend Songs und 80 Minuten Spielzeit mussten reichen. Und sie reichten auch für ein vorläufiges Fazit über Wolfmother im Jahr 2009. Was hatten manche Kritiker gemosert nach dem selbst betitelten Debüt 2005. Da wagten es drei Jungs aus Sydney, sich vom Hardrock und Proto-Metal der späten 60er und frühen 70er inspirieren zu lassen und einen Schweinerock-Bastard aus Black Sabbath, Led Zeppelin, Blue Cheer, Cream und Grand Funk Railroad zum Leben zu erwecken. Na und? Riffs von 1970 funktionieren auch 2009, und auch wenn Brecher wie "Dimension", "White Unicorn", "Colossal", "Woman" und "Mind's Eye" im Knust trotz jetzt zweier Gitarristen nicht ganz so bombastisch wie in der Freiheit klangen - Wolfmother hat einfach Wucht.

Auch die eingestreuten Lieder von "Cosmic Egg", darunter die im August veröffentlichte erste Single "New Moon Rising", waren Verneigungen vor historischen Helden der Rockgeschichte und klangen durchaus vielversprechend.

Aber sie werden es schwer haben, neben der final gespielten ewigen Stadionhymne "Joker & The Thief" zu bestehen. Das ist aber auch ein Jahrhundert-Song.

Nachtrag: Am 3. Februar 2010 kommt Wolfmother wieder nach Hamburg - zum Glück wieder in die Große Freiheit 36. Der Vorverkauf beginnt am 23. Oktober, Karten kosten 24 Euro (zuzüglich Gebühren).