Die Hamburger Kunsthalle gerät - wie berichtet - aufgrund eines Jahre zurückliegenden Vorfalls in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten.

Hamburg. Das Museum hatte die Versicherungssumme für das 1994 gestohlene Caspar-David-Friedrich-Gemälde "Nebelschwaden" in Höhe von 3,4 Millionen D-Mark zum Aufkauf von Kunstwerken ausgegeben hatte. Es konnte sie daher nicht zurückzahlen, als das Bild 2003 dann doch wieder auftauchte. Drei andere Hamburger Museen sprangen der Kunsthalle mit Krediten bei.

Da diese jetzt zurückgezahlt werden müssen, erhöht sich das Defizit der ohnehin mit 900 000 Euro verschuldeten Kunsthalle auf 2,5 Millionen.

Jetzt hat der Bürgerschaftsabgeordnete Thomas Böwer (SPD) eine Kleine Anfrage an den Senat gestellt, mit der er die schwer nachvollziehbaren Details der finanziellen Transaktion und deren heutige Folgen geklärt wissen möchte. Tatsache ist, dass der Vorgang in eine Zeit zurückreicht, in der die Museen wirtschaftlich noch nicht selbstständig waren, ihre Entscheidungen also nicht ohne Zustimmung der Kulturbehörde treffen konnten. Die Verselbstständigung und Stiftungsgründung erfolgte erst 1999.