Berlin kurz nach der Wende. Hausbesetzer Bert begeht Selbstmord. Während seine drei Ex-Freundinnen nach Gründen für den Freitod suchen, reflektiert Bert - in Trickfilmsequenzen und mit der Stimme von Nils Kurvin - über sein Leben in leer stehenden Häusern, seinen Traum von Selbstbestimmung.

"Die Ex bin ich", das Spielfilmdebüt von Katrin Rothe, wirft einen Blick in die Berliner Hausbesetzerszene nach der offiziellen Wiedervereinigung von Deutschland-West und Deutschland-Ost. Damals, als in Berlin-Mitte ganze Straßenzüge leer standen und die junge Szene der zusammenwachsenden Stadt die kurze Zeit der Freiheit genoss. Doch schon bald gab es erste Reibereien mit den Immobilienbesitzern und der Polizei, die Sanierungswelle spülte die Hausbesetzer aus ihrer Oase. Diese Zeit des Umbruchs stellt die gelernte Trickfilmerin Rothe, die für ihre Arbeitslosen-Dokumentation "Stellmichein!" 2007 den Adolf-Grimme-Preis bekam, in ihrem Streifen mit realen Spielfilmszenen und Trickfilmsequenzen nach.

Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls zeigt das ZDF unter dem griffigen Titel "Die Mauer ist weg!" montags zu später Stunde vier Filme zum Thema. In der kommenden Woche bringt das ZDF die Doku "jeder schweigt von etwas anderem" (0.35 Uhr) von Marc Bauder und Dörte Franke. Die Filmemacher zeigen, wie ehemalige politische Gefangene der DDR die Wendezeit erlebt haben und sich in dem neuen, für sie fremden System zurechtfinden. Die Schicksale dreier betroffener Familien geben Zeugnis von den Folgen politischer Haft.

Eine ganz andere Seite Ostdeutschlands zeigt der Dokumentarfilm "Here we come - Breakdance in der DDR" (Nacht zum 3.11., 0.20 Uhr). Nico Raschik beleuchtet mit kaum bekanntem Archivmaterial die Breakdance-Szene im Osten, von der im Westen kaum einer wusste oder weiß. Animationen und Interviews mit Tänzern runden die Doku ab.

Als letzten Teil der Reihe sendet das ZDF in der Nacht zum 10.11. um 0.35 Uhr den Spielfilm "Berlin is Germany". Das Debüt von Hannes Stöhr aus dem Jahr 2001 spiegelt die Entwicklung der ersten zehn Jahre nach dem Fall der Mauer, mit ihren rasanten Veränderungen und Verwerfungen. Jörg Schüttauf spielt den Gefängnisinsassen Martin Schulz, der die Wende im Knast erlebt und bei seiner Entlassung ein völlig umgekrempeltes Berlin vorfindet.