Das jahrzehntelang kriegszerstörte Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel ist am Freitag von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kulturstaatsminister Bernd Neumann (beide CDU) wieder eröffnet worden.

Berlin. Damit kehrte nach Jahrzehnten auch die weltberühmte Büste der ägyptischen Königin Nofretete an ihren ursprünglichen Ausstellungsort zurück.

Die Wiedereröffnung des Museumsgebäudes markiere einen großen Tag für die Kultur, erklärte Merkel. Die Museumsinsel strahle die "Erhabenheit und Würde einer Akropolis der Kunst" aus, zugleich habe die Ruine des Neuen Museums über Jahrzehnte hinweg an den von Deutschland entfesselten Krieg erinnert, sagte Merkel, die direkt an der Museumsinsel wohnt.

Im Neuen Museum wurden seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Sammlungen des Ägyptischen Museums sowie des Museums für Vor- und Frühgeschichte gezeigt. Nach ihrer Auslagerung zu Beginn des Zweiten Weltkriegs und während der Teilung der Stadt waren sie größtenteils im West-Berliner Stadtteil Charlottenburg zu sehen. Das älteste der 9000 Exponate ist ein 700 000 Jahre alter Faustkeil aus er Altsteinzeit.

Der 200 Millionen Euro teure Wiederaufbau des 1855 vom Schinkel-Schüler Friedrich August Stüler errichteten Kunsttempels war im Frühjahr nach Plänen des britischen Architekten David Chipperfield abgeschlossen worden.

An diesem Wochenende werden im Neuen Museum ein großer Besucheransturm und lange Warteschlangen auf der Berliner Museumsinsel erwartet.