Marge Simpson, die Mutter aus der Erfolgsserie “Die Simpsons“, wird als erste Kunstfigur das Titelblatt des amerikanischen “Playboy“ zieren.

Auf dem Titelbild eines Männermagazins erwarten seine Leser üblicherweise eine üppige Schönheit, an deren Gesicht sich schon fünf Minuten später kein Mann mehr erinnert. Die November-Ausgabe des amerikanischen "Playboy", die am 16. Oktober in den Handel kommt, bricht mit der Regel und wird fleischlos. Auf einem Stuhl mit bekannter Hasen-Optik rekelt sich Marge Simpson, Hauptfigur der populären Comic-Serie.

"Sehr, sehr gewagt" sei die Bildstrecke im Inneren mit gezeichneter Unterwäsche und dem berühmten Mittelbild zum Ausklappen, verspricht das Magazin einen wahren Comic-Strip. Und wer weiß, vielleicht öffnet Marge ja ihre blaue Turmfrisur. Jedenfalls trägt das erste gezeichnete Titel-Playmate am Körper einen Hauch von Nichts - außer den FDP-Farben Gelb und Blau.

Marge Simpson soll junge Leser anlocken, hieß es beim Opa aller Männermagazine. Dessen Auflage schwächelt und ist in drei Jahren von 3,2 auf 2,6 Millionen Hefte pro Monat gefallen.

Marjorie "Marge" Simpson kannten wir bislang eher als gelangweilte Hausfrau und Mutter dreier Kinder, auf die Frauen nicht wegen ihrer Figur neidisch waren, sondern wegen ihres Alters: Sie ist seit zwei Jahrzehnten 34 ... Nun also sehen wir sie endlich so, wie Matt Groening sie schuf.

Alternativen schieden aus. Daisy Duck aus Entenhausen? Zu klinisch-prüde. Gutemine, Gattin des Asterix-Häuptlings Majestix? Zu kratzbürstig. Lucy von den Peanuts? Da müsste der Jugendschutz einschreiten.

Aber wer Marge Simpson nicht sexy findet, weiß ja: Das Beste am "Playboy" waren immer schon die Interviews.