Herta Müller? “Ich muss gestehen, ich habe noch nie etwas von ihr gelesen“, sagt der israelische Autor Amos Oz (70), der am Freitag zu Besuch in Hamburg beim früheren Finanzminister Manfred Lahnstein und seiner Frau Sonja war.

Hamburg. Amos Oz war der höchst gehandelte Anwärter auf den diesjährigen Literaturnobelpreis, den nun die deutsche Schriftstellerin Herta Müller bekommen hat.

Dem Hamburger Abendblatt vertraute Oz außerdem seine Einschätzung zur Vergabe des Friedensnobelpreises an US-Präsident Barack Obama an: "Das ist viel zu früh. Er muss erst noch beweisen, dass er seine vielen guten Ansätze auch politisch durchsetzen kann." Oz, der 30 Jahre in einem Kibbuz lebte und der mehr als 30 Bücher schrieb, die in 37 Sprachen übersetzt wurden, glaubt daran, dass "Leser zwar keine besseren Menschen sind, Literatur aber hilft, den eigenen Horizont zu öffnen.

Sich den anderen vorzustellen, ist ein wirksames Gegengift gegen Fanatismus und Hass". Oz' Romane und Erzählungen wie "Nenn die Nacht nicht Nacht" oder "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" befassen sich mit der Befindlichkeit in seinem Land, mal satirisch-komisch, mal fiktional, mal faktisch. Lesen Sie das ausführliche Gespräch mit Amos Oz in unserer Montag-Ausgabe.