Unter Bobby Prevites Händen trägt das Schlagzeug seinen Namen zu Recht. So unnachgiebig, wie der New Yorker Musiker seine wenigen Trommeln und Becken beim Konzert mit seiner Band The New Bump im Rolf-Liebermann-Studio des NDR zum Klingen zwang, erlebt man einen Jazztrommler selten.

Hamburg. Wer den zarten Mann mit dem eidottergelben Irokesenhaarschnitt nicht gehört hat, muss sich einen feingeistigen Berserker vorstellen, einen schlagkräftigen Minimalisten. Ihm zur Seite saßen der überaus filigran agierende E-Bassist Brad Jones, der mit seinem rauen Tenor-Ton unentwegt ins Freie drängende Saxofonist Ellery Eskelin und der Vibrafonist Bill Ware. Gemeinsam trugen sie überwiegend neues, gegenüber ihrem wunderbaren Album "Set The Alarm For Monday" um einiges raueres Material vor: energiereiche Improvisationsmusik, die im engen Ohrenkontakt untereinander entsteht.

Im ersten Teil des Abends prüfte das Quartett des aus Israel stammenden Pianisten Alon Yavnai die arithmetischen Fähigkeiten des Publikums. In auf die Spitze getriebener Virtuosität lieferten der gemütvoll wirkende Hüne am Klavier und seine Mitspieler Haggai Cohen-Milo (Bass), Ziv Ravitz (Schlagzeug) und Amir Milstein (Flöte) rhythmisch ausgefuchste Musik, bei der man beim Auszählen der Rhythmen kaum hinterher kam. Das Reservoir der Band bildet die Folklore der Welt - von Kuba über Israel und die Kapverden bis Rumänien. Und Ziv Ravitz trommelte ganz anders als Herr Previte: Am liebsten spielte er seine raffinierten Rhythmen mit den bloßen Fingern.