Das sprechende Auto der Knight Industries Three Thousand verfügt über noch mehr Schnickschnack - und David Hasselhoff hat einen Gastauftritt.

US-Serie: Knight Rider. 21.25 Uhr RTL

Mehr kann man von einem Auto nicht verlangen. Das neue Modell Knight Industries Three Thousand, kurz K.I.T.T., verfügt über einen Turbo Boost zur Extrembeschleunigung, kann im Ski Modus auf nur zwei Reifen fahren und ist sowohl gelände- als auch wassertauglich. Sein Superbordcomputer weiß auf jede Frage eine Antwort, der Wagen verfährt sich praktisch nie. Die Frontscheibe dient als riesiger Bildschirm, was beim Fahren zwar irgendwie die Sicht behindert, aber mit diesem Auto muss der Fahrer ja auch nicht mehr fahren. Dank Nanotechnologie kann es sich außerdem verwandeln. Ausgehend von der Karosserie des Ford Shelby GT500KR Mustang formt es sich mittels Nanotechnologie ganz nach Bedarf in einen Ford F-150 FX4 Pick-up, einen Ford E-150 Van, einen Ford Flex oder einen Ford Crown Victoria Police Interceptor um. Und wenn es mal etwas unauffälliger sein soll, greift es auf die Verkleidung als 1969er Mach 1 Mustang zurück. Allerdings gehen diese erstaunlichen Fähigkeiten auch mit einem erhöhten Mitteilungsbedürfnis einher, das Auto redet pausenlos.

Die Abenteuer des sprechenden Autos K.I.T.T. und seines tollkühnen Fahrers Michael Knight waren zuerst 1982 in "Knight Ride" zu sehen, eine der stilprägenden Serien der 80er-Jahre. Im Auftrag der "Foundation für Recht und Verfassung" begaben sie sich auf Verbrecherjagd und wenn alle Verbrecher gefangen waren, widmete sich Michael-Knight-Darsteller David Hasselhoff den Damen, bei denen er dank seines suggestiven Charmes und des damaligen Geschmacks ein leichtes Spiel hatte. Vier Jahre später war mit "Knight Rider" dann wieder Schluss.

Im vergangenen Jahr erfuhr die Serie eine Neuauflage, keine besonders erfolgreiche allerdings, nach nur einer Staffel wurde die Produktion bereits wieder eingestellt. Offenbar kamen die Modernisierungsmaßnahmen beim Zielpublikum nicht allzu gut an. Dabei haben sich die Produzenten durchaus um Kontinuität bemüht. Der neue K.I.T.T.-Fahrer heißt Mike Traceur (Justin Bruening spielt ihn) und ist der Sohn des alten Michael Knight, der in Gestalt von David Hasselhoff sogar kurz durch die Kulissen läuft. War sein Vater ein Vietnam-Veteran, so ist Mike nun ein traumatisierter Irak-Krieg-Kämpfer. Noch immer sind sein Super-Auto und er der "Foundation für Recht und Verfassung" unterstellt, nur ist diese mittlerweile eine Abteilung des FBI. Diese operiert nicht mehr aus einem fahrenden Lastwagen heraus, sondern aus einem Hochsicherheitsgebäude. Eine Änderung, die den Fans nicht besonders gefiel.

Auch das neue Auto sorgte für Unmut. Fuhr Michael Knight noch das Modell Knight Industries Two Thousand, das rein äußerlich auf einem Pontiac Trans Am basierte und vor allem schnell fahren, sprechen und sogar ein bisschen denken konnte, so ist der eingangs beschriebene neue Auto-Star eine geschwätzige Hochleistungsmaschine, deren eitle Neigung zu dauerhafter Verwandlung eher an die außerirdischen Roboter aus dem Kinoerfolg "Transformer" erinnert.

K.I.T.T. ist ein schwieriges Auto. Wenn es abends in der Garage steht, wird es unablässig mit Laserstrahlen abgetastet, als würde es gestriegelt wie ein müdes Pferd. Als wäre das nicht genug, ist die Handlung zudem haarsträubend, die Dialoge sind läppisch und die Figurenentwicklung ist praktisch nicht existent.

Aber war das bei Hasselhoffs "Knight Rider" eigentlich anders? Mitunter vermag der Zuschauer erst mit dem Abstand von Jahren erlesenen Trash als solchen zu erkennen.

RTL zeigt nach der Pilotfolge heute die 17 Serienfolgen am Sonnabendnachmittag, in der Hoffnung, dort das männliche Teenager-Publikum abholen zu können.