Moskau. Der auch in Deutschland viel gelesene Moskauer Autor Viktor Jerofejew (62, "Russische Apokalypse") steht in seiner Heimat wegen eines angeblichen "Russenhasses" öffentlich in der Kritik. In einem von 19 Sprachwissenschaftlern unterzeichneten Schreiben wird ihm Verunglimpfung der russischen Literatur, Kultur und Geschichte vorgeworfen, wie die Tageszeitung "Moskowski Komsomolez" berichtete. In dem an das Parlament gerichteten Brief wird der Autor auch wegen des übermäßigen Gebrauchs von Schimpfwörtern kritisiert. Er schüre "nationalen Hass gegen Russen". Jerofejew sprach von einer "Hetzjagd" und "Denunziation" wie zu Sowjetzeiten. Auf satirische Weise hatte Jerofejew einmal geschrieben, dass Russen sich nur als Russen fühlten, wenn sie gequält und an die Wand gestellt würden.