Yul Anderson ist ein Mann, der viel Schatten spendet, aber ein sonniges Gemüt hat. Ein wahrer Bär mit mächtigen Pranken, aber ein Mann zum Anlehnen. Freundlich, spirituell und erfinderisch.

Ein typischer Musiker aus Kalifornien, wenn man das Klischee bedienen will. "Ja, klar, die Sonne gibt uns Kraft, genau wie die Musik", sagt der Pianist, Gitarrist und Sänger, dessen Vater John Anderson alias John Kasandra in den 60er-Jahren einige Hits für Stax und Capitol Records (wie "Nothing You Can Do" für Bobby Bland) schrieb und seinen Sohn früh mit Bluesstars wie Muddy Waters und B.B. King bekannt machte.

Kraft schöpft Yul Anderson aber nicht nur aus der Sonne und dem Blues, sondern aus der kompletten Welt der Töne. Am Klavier improvisiert er ein ungewöhnliches Programm zwischen Johann Sebastian Bach und Jimi Hendrix, der Ort - Straße oder Konzertsaal - ist dabei egal, solange Menschen zuhören und eine gute Zeit haben. Vor allem die Frauen - dafür verheimlicht Anderson sein Alter.

Yul Anderson Sa 19.9., 19.30, Laeiszhalle, Kleiner Saal (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Karten 45, 20; Internet: www.yulanderson.com