Die Sopranistin Diana Damrau eröffnet in der Laeiszhalle die Saison der Hamburger Symphoniker - mit dem Harfenisten Xavier de Maistre.

Hamburg. Die Ausdrucksweise lässt eher auf Rockröhre oder Jazzsängerin schließen als auf Operndiva. "Also, der Xavier ist seit zehn Jahren ein guter Freund von mir", erzählt Diana Damrau am Telefon aus ihrem Hotelzimmer in Wien, nachdem sie das Fenster zur Hauptverkehrsstraße zugemacht hat.

"Ich hab mit seiner Frau studiert. Er hat mir immer so vorgeschwärmt von französischer Literatur und wie toll Gesang zu seiner Harfe passt. Da hab ich halt irgendwann gesagt, na gut, dann machen wir mal ne Session zusammen. Und Xavier hatte recht!"

Deswegen eröffnet die Koloratursopranistin aus Günzburg an der Donau heute (19.30 Uhr) in der Laeiszhalle die Saison der Hamburger Symphoniker - mit einem Liederabend, bei dem sie nur besagter Xavier begleitet. Der französische Harfenist Xavier de Maistre ist der Artist in residence der Symphoniker in dieser Spielzeit, und mit Diana Damrau hat er ein Repertoire zusammengestellt, das Lieder von Schumann und Richard Strauss mit Kompositionen von Fauré und Debussy verbindet.

Diana Damrau ist mit einer strahlenden Stimme gesegnet und oft ebensolcher Laune, denn "wenn ich singen kann, bin ich glücklich", sagt sie, und singen kann sie jeden Tag. Das Fachblatt "Opernwelt" wählte sie zur "Sängerin des Jahres 2008", nachdem sie erst 2002 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hatte. Sie gastiert an den großen Opernhäusern Europas und seit 2005 mit großem Erfolg auch in diversen Partien an der Met in New York.

Was sie am Dialog mit der Harfe besonders reizt, ist die Möglichkeit zu absoluten Pianississmi: "Das ist einfach noch spannender als mit Klavier", schwärmt sie. "Die Harfe kann wie ein Seidenhauch sein, wie ein Mondschimmer. Das fordert mich als Sängerin natürlich ungemein, da die Feinheiten hinzukriegen." Oper und Lied liegen in ihrer Gunst gleichauf: "Mir ist die Sprache in der Musik sehr wichtig, und die kommt im Lied besser zum Tragen. Die Stimmartistik als Koloratursopran kommt dafür eher auf der Opernbühne zur Geltung." Ihre dritte Liebe ist die Kirchenmusik: "Da bin ich nicht mehr die Diana, da bin ich nur noch eine Stimme."