Sie sind reich, gut aussehend, und sie haben, ganz wichtig, die richtigen Schuhe. Leopardenfellstiefelchen zum Beispiel. Wendy, Nico und Victory sind erfolgreich in der Filmbranche, Medienbranche, Modebranche beschäftigt.

Und wenn für ProSieben alles gut läuft, sind sie die legitimen Nachfolgerinnen von Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte - von "Sex and the City" eben. "Lipstick Jungle" heißt der neue Wurf von "SatC"-Schöpferin Candace Bushnell, und die Ähnlichkeit mit dem Vorgänger ist überdeutlich: Wieder sind wir mitten in New York, wieder fahren die Protagonistinnen ständig Taxi. Sie essen teure Salate, reden über Sex, gehen shoppen und nennen sich gegenseitig "Süße". Aber wo "SatC" eine gelungene Kombination aus Überdrehtheit und Herzenswärme auszeichnete, wirkt Lipstick Jungle" insgesamt eher krampfig und altbacken. Dabei ist die Handlung durchaus ernsthaft und "erwachsen" angelegt, geht es doch im Kern darum, wie schwer es Frauen in Chefpositionen haben - und wir reden von Frauen, die es in die Top 50 der einflussreichsten New Yorkerinnen geschafft haben.

Erfolg macht einsam - das bekommen die drei Protagonistinnen jeweils in der ersten Folge zu spüren. Victory (Lindsay Price) muss einen Rückschlag mit ihrer neuen Kollektion verkraften, Wendy (Brooke Shields) rettet im Alleingang ein Filmprojekt, Nico (Kim Raver) sitzt der Konkurrent im Nacken. Auch das Privatleben ist ein täglicher Kampf: der eine Ehemann in der Midlife-Crisis, der andere ein notorischer Workaholic. Die Singlefrau trifft millionschwere Männer, die zur Verabredung die Sekretärin vorschicken. Manchmal, erzählt "Lipstick Jungle", hilft nur Törtchenfuttern und Martini-Trinken.