Es ist schon ein besonders zähes Pflänzchen in der Hamburger Museumslandschaft; oder sollte man, dem Ort entsprechend, besser vom Kellerkind unter den Vorzeigehäusern der Stadt sprechen?

Hamburg. Das Klingende Museum Hamburg, das heute mit einem Festakt in Anwesenheit der Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) seinen 20. Geburtstag feiert, residiert bekanntlich in bescheidenen Räumen treppab unter der Laeiszhalle, und nicht zuletzt diese besondere Lage unter Tage brachte es vor vier Jahren in Gefahr, gleich ganz vom Erdboden zu verschwinden.

Dabei war die Idee des früheren Hamburger Generalmusikdirektors Gerd Albrecht, Instrumente zu sammeln, auf dass Kinder sie ausprobieren können und Erwachsene ebenso, durchaus erhebend. Albrecht finanzierte das Klingende Museum über 17 Jahre lang mit rund 900 000 Euro aus seinem Privatvermögen, doch Ende 2005 drohte er mit der Schließung, wenn sich nicht andere Geldgeber fänden. Gottlob sprang im September 2006 die Hubertus-Wald-Stiftung ein, die drei Jahre lang je 40 000 Euro gab und derzeit über ihr Engagement für weitere drei Jahre nachdenkt - gewiss auch im Vertrauen auf die Zusage, das Museum werde dereinst in der Elbphilharmonie Räume beziehen, hoch über der Stadt. Einen Teil der Kosten tragen Kultur- und Schulbehörde, der Rest kommt über Spenden und Eintritt rein.

Geschätzte 80 000 überwiegend junge bis noch ganz kleine Museumsbesucher haben in den vergangenen beiden Jahrzehnten ins Alphorn zu tuten versucht und den Geigen und Trommeln, den Pauken und Trompeten unter kundiger Anleitung Töne entlockt.

Der Bestand ist von 40 Instrumenten im Gründungsjahr auf heute 260 Instrumente angewachsen. Und weil das Klingende Museum so glücklich über sein Überleben ist, beschenkt es die Kinder mit einem "Klingenden Mobil", das vor allem in "musikalisch benachteiligten Stadtteilen" eingesetzt werden soll. Im auf Kosten des Fördervereins Star Care Hamburg angqeschafften und umgebauten Kleinbus rollen ab 18.9. rund 50 Instrumente zum Ausprobieren, die die Haspa spendiert hat, durch die Stadt.