Wofür ist eine Buchmesse gut? Um neue Bücher, Autoren und andere Kulturen kennenzulernen. Um mit Büchern zu handeln - und um miteinander zu diskutieren. Bücher und Wörter können jemandem passen oder zuwider sein. Und sie können verändern.

Das macht manche Bücher für manche Leute gefährlich und ruft die Idee auf den Plan, sie zu verbieten, Gedanken und Menschen zu unterdrücken statt einander im offenen Dialog zu messen.

Was ausgerechnet die renommierte Frankfurter Buchmesse drängt, den notwendigen und sinnvollen Dialog zum zweiten Mal spürbar einzuschränken? Und China, einem willkommenen Gast, die Auseinandersetzung über alle drängenden Fragen, etwa nach Menschenrechten in Tibet, vom Hals zu halten?

Was immer es ist: Zensur widerspricht dem innersten Geist des Mediums Buch. Wer glaubt, das mit fadenscheinigen Argumenten aushebeln zu können, mag vielleicht geschäftlich geschickt sein, ist aber auf dem besten Weg, nicht nur die Bücher im Kern zu verraten.