Manch einem ist der abgedunkelte Gitarrenfolk der Schwedin Anna Ternheim ein wenig zu blass und schläfrig.

Andere geraten angesichts der Andächtigkeit ihrer nordischen Liebeslyrik in Verzückung. Heute Abend ist sie zu Gast in der Altonaer Fabrik.

Vor fünf Jahren gelang ihr mit den sehr persönlichen Songs ihres Debüts "Somebody Outside" der Durchbruch. In ihrer Heimat bespielte sie mühelos ganze Arenen. Auf ihrem inzwischen dritten Album "Leaving On A Mayday" fehlt die Begleitband ganz. Einzig Björn Yttling, der Multiinstrumentalist, legte als Produzent und Mit-Komponist Hand an. Dafür tauchen Background-Sängerinnen auf, vervielfachte Gitarren und etliche Streicher.

Vielleicht ein wenig zu selbstzerknirscht räumt die Songwriterin inzwischen ein, keine große Instrumentalistin zu sein und nunmehr bevorzugt solo auftreten zu wollen. Das entspricht dann allerdings auch ihrem besonderen Verständnis von musikalischer Intimität.

Anna Ternheim Mo heute, 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstr. 36, Eintritt 24,50