Man kennt das von Jack Bauer, dem Spezialisten, der es mit Terroristen aufnimmt und in 24 Stunden zumindest die USA vor dem Untergang rettet. Aber das ist inszeniert, eine (ziemlich erfolgreiche) Fernsehserie mit einem (ziemlich gut aussehenden) Kiefer Sutherland. “24h Berlin“ ist anders.

Diese 24 Stunden lange Dokumentation zeigt, wie die Hauptstadt tickt. Wie die Menschen in Berlin leben, lieben, leiden. 80 Kamerateams waren vor einem Jahr ganz nah dran, mit 400 Mitarbeitern wurde an verschiedenen Orten gefilmt, 750 Stunden Material wurde anschließend gesichtet und zu einer Dokumentation über einen Tag im Leben einer Großstadt zusammengeschnitten. Der deutsch-französische Kultursender Arte und der Rundfunk Berlin-Brandenburg rbb haben für diesen Sonnabend in ihren Programmen den Ausnahmezustand ausgerufen und zeigen ausschließlich dieses 2,8 Millionen teure Mammutprojekt. "Wir sind zwar ein armer Sender", sagt rbb-Programmdirektorin Claudia Nothelle. "Aber wir haben Berlin." Nicht alles daran sei aufregend, "aber das meiste".

"Die Grundstruktur des Programms habe ich bei CNN geklaut. Regelmäßig Nachrichten - nur sind es bei uns keine Weltnachrichten, sondern Frau Bullack geht einkaufen, und statt Werbung gibt es bei uns die Videos der Zuschauer", erklärt Volker Heise das Konzept, das er gemeinsam mit Thomas Kufus, Produzent und Regisseur von zero film Berlin, entwickelt hat. "Es ist ein Tag im Leben einer großen Stadt, der ich viel zu verdanken habe."