Das war einfach spitze: Gustav Peter Wöhler trippelt den Moonwalk. Über die selbstironische Michael-Jackson-Parodie des Schauspielers mit “I Am Bad“ zum Griff in den Schritt johlte das Publikum vor Vergnügen.

Hamburg. Auch der Auftritt des Damenlikörchors mit echtem Männer-Programm über "Titten und Fußball" gehörte zu den Glanzpunkten der Gala im St.-Pauli-Theater und bestätigte das neue Theaterlabel "St. Geil".

Der Startschuss zu Saisonbeginn mit der dreistündigen Revue von illustren Gästen auf der Bühne und Honoratioren im Parkett ist auch das "Große Dankeschön!" der Theaterleiter Thomas Collien und Ulrich Waller an die Förderer und den Freundeskreis des Privattheaters. In der 169. Spielzeit erhält es erstmals 480 000 Euro Subvention von der Kulturbehörde. Den "mutigen Schritt" mehrfach zu loben, ließ sich Moderator und Kabarettist Heinrich Pachl nicht entgehen. Er führte mit bekannter Politikerschelte etwas langatmig durch das Programm. Ein putziges Hula-Hoop-Trio aus England machte vorab Lust auf die Kooperation von "St. Geil" mit dem Hansatheater am Steindamm, wo das Varieté wieder ab 29. Oktober beginnt. Es gab ein Wiedersehen mit Zazie de Paris, mit Horst Schroth und Christian Redl, der im Ausblick auf "Arsen und Spitzenhäubchen" (mit Angela Winkler und Eva Matthes) auf morbiden Melancholiker machte. Ulrich Tukur erinnerte mit dem Music-Hall-Song aus den 30-ern "Underneath The Arches" an seinen Mentor, den verstorbenen Regisseur Peter Zadek. Ihn soll eine Matinee am 11. Oktober im Schauspielhaus ehren.