Familientreffen beim Schleswig-Holstein Musik Festival: Gemeinsam mit seinem 18-jährigen Sohn Serge musizierte Stargeiger Frank Peter Zimmermann Bachs Doppelkonzert - einer der Höhepunkte des Bach-Abends auf dem Gelände der Kupferaffinerie Aurubis.

Hamburg - Selten sieht und hört man Solistenpartner so intuitiv interagieren, so synchron phrasieren wie Zimmermann senior und junior. Der Vater entlockt seiner Stradivari ein schier überirdisches Piano, gleichermaßen zart wie intensiv, fortströmend scheinbar unabhängig von Bogenwechseln. Besonders zur Geltung kommt das in den lyrischen Mittelsätzen der beiden Solokonzerte a-Moll und E-Dur. Zeugnis von Zimmermanns Virtuosität geben die Ecksätze: Immer wieder schafft es der Geiger irgendwie, auf kleinstem rhythmischen Raum noch Verzierungsnoten unterzubringen.

Niemals aber spielt sich Zimmermann als eitler Showhansel auf. Nur zu gerne lässt er etwa im Doppelkonzert für Oboe und Violine dem vollen Ton seines Gegenparts Marc Lachat den Vortritt. Mit unbekümmerter Gelassenheit nimmt er sich der bachschen Musik an, stets dem Werk verpflichtet: Zimmermanns Augen verraten das Vergnügen über gelungene Phrasen; mit kraftvollen Bewegungen spornt er das Tutti an. Und das Schleswig-Holstein Festival Kammerorchester folgt begeisternd, in Sonderheit die sehr agile und gestaltungswillige Basso-Continuo-Gruppe.