“Es widerspricht unserer Betreiberehre, aber aus eigener Kraft kommen wir nicht weiter.“

Hamburg. Falk Hocquél, Geschäftsführer der Pferdestall Kultur GmbH und Betreiber der Astra-Stube, hatte am Freitag Medien-Vertreter, Veranstalter und Unterstützer des Clubkombinat e. V. in der Astra-Stube versammelt, um den aktuellen Notfall der Hamburger Klubszene öffentlich zu machen: Astra-Stube, Waagenbau und Fundbureau, die drei unter der Sternbrücke an der Max-Brauer-Allee beheimateten Top-Klubs des Schanzenviertels, haben vom Vermieter Deutsche Bahn Immobilien zum 31. Dezember ihre Mietverträge gekündigt bekommen (Abendblatt berichtete). Grund seien geplante Einbauten von Stützmaßnahmen für die viel befahrene Sternbrücke in den Klubräumlichkeiten.

Waagenbau-Betreiber John Schierhorn fasste die wichtigsten Anliegen der Klubs zusammen: "Wir brauchen schnell konstruktive Gespräche mit der Bahn, um eine Überprüfung und Alternative zu den Baumaßnahmen zu erörtern." Man erhoffe sich einen Aufschub der Bauarbeiten um mindestens drei Monate, um bereits gebuchte Veranstaltungen durchführen zu können und möglichst stadtteilnahe Alternativ-Standorte zu suchen. Hocquél: "Dafür brauchen wir die Unterstützung der Politik." Farid Müller, medienpolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion, wandte sich brieflich an die Bahn und bat um eine Fristverlängerung. Gleichzeitig reichte Andy Grote, Stadtentwicklungsexperte der SPD-Bürgerschaftsfraktion, eine schriftliche Kleine Anfrage nach Kenntnisstand und Maßnahmen des Senats ein. Die Kulturbehörde teilte dem Abendblatt mit, "zu vermitteln, wo vermittelt werden kann".