Kennen Sie das auch? Sie sehen den Titel eines Buches und wissen schon: Nichts für mich. Und jetzt ist nicht die Rede von Titeln wie “Landwirtschaftliche Fahrzeuge beim Gülle- und Mistfahren“.

Oder wenn Sie einen attraktiven Typen kennengelernt haben und am ersten Abend bei ihm zu Hause nur zwei Bücher entdecken, "269 Tricks für heiße Quickies" und "Kochen mit der Mikrowelle".

Nein, es geht um Titel, die freiwillig oder unfreiwillig komisch sind. Beispielsweise die unschlagbare Kombination "Die Psychologie sexueller Leidenschaft" von David Schnarch.

Merkt das bei der Herstellung eigentlich keiner? Schließlich streiten sich doch Lektoren mit Autoren endlos darüber, wie ein Text lesbar wird, und Verlage verbringen Wochen voller Konferenzen damit, eine ansprechende Titelgestaltung durchzudiskutieren. Wie kommt es dann aber, dass man auf Bücher trifft, die "Begegnung mit dem Serienmörder. Jetzt sprechen die Opfer" heißen? Soll das ein Witz(buch) sein? Kommt das aus der Esoterik-Ecke und wendet sich an Leser, die gern mit dem Jenseits kommunizieren? Oder ist das Unterhaltungslektüre für Menschen, die sich für ungewöhnliche Todesarten begeistern? Man weiß es nicht. Immerhin war dieser Titel im vergangenen Jahr der Gewinner des Wettbewerbs um den kuriosesten Buchtitel. Die Idee stammt natürlich aus England, wo man bekanntlich Humoriges und Tiere liebt - am besten in Kombination - und deshalb schon mal Bücher prämiert, die "Das große Buch lesbischer Pferdegeschichten" oder "Fortschritte beim Zweiten Internationalen Kongress nackter Mäuse" heißen.

Soeben wurde nun eine Liste mit Vorschlägen veröffentlicht, die in diesem Jahr bei uns um den Preis für das kurioseste Buch des Jahres kämpfen. Darunter sind Titel wie "Österreich ist schön. Ein Märchen", "In Wahrheit wird viel mehr gelogen" oder "Gestatten, Bestatter - Bei uns liegen Sie richtig". Preiswürdig davon scheint jedes Einzelne. Aber warum stehen eigentlich Bücher wie "Anspruchsvoll gebisslos reiten" (es geht um den sogenannten "LG-Zaum"), "Tiere halten hinterm Haus" oder "Selbstgespräche sicher führen" nicht zur Auswahl? Da ist noch viel Luft drin. Etwa für "Glücklich ohne Grund" oder "Es ist so einsam im Sattel, seitdem das Pferd tot ist". Doch möglicherweise haben sie alle keine Chance. Mein Favorit heißt in diesem Jahr "Natürlich einmachen".