Amelie Fried moderierte am Freitag zum letzten Mal die Bremer Talkshow. Ab September übernimmt Charlotte Roche neben Giovanni di Lorenzo.

Bremen. Talkshow: 3 nach 9.

22.00 Uhr NDR

"Abschied ist ein schweres Schaf!", singt Roger Whittaker passend in dieser Abschiedssendung. Und womöglich sieht Amelie Fried, die heute zum letzten Mal die Talkshow "3 nach 9" moderiert, das ebenso. Elf Jahre lang hat sie gemeinsam mit Giovanni di Lorenzo die monatliche Freitagabendrunde für Radio Bremen moderiert, seit Juli bespricht sie in der ZDF-Sendung "Die Vorleser" Bücher. Zuschauer (880 000 sahen zu) und Kritiker reagierten sehr verhalten auf den Auftakt. Der "Zeit"-Chefredakteur bleibt der Sendung erhalten und bekommt vom 11. September an Verstärkung durch die Moderatorin und Autorin Charlotte Roche ("Feuchtgebiete"). Eine Art Best-of ist die heutige Sendung: "Die schönsten Gespräche, die hitzigsten Diskussionen, die skurrilsten Momente aus mehr als 100 Sendungen", verspricht Radio Bremen. Di Lorenzo werde das "3 nach 9"-Archiv nutzen, um sich mit Amelie, mit der er bereits in den 80er-Jahren die Jugendsendung "Live aus dem Alabama" im Bayerischen Rundfunk moderierte, zu erinnern. Außerdem will er seiner "künftigen Ex-Partnerin" noch manches Detail entlocken.

Geplante Wiedersehen gibt es bei alledem mit Stars wie Klausjürgen Wussow, Peter Ustinov, Martina Gedeck, Dietmar Schönherr oder aber Zeitzeugen wie der Ex-Kaiserin von Persien, Farah Diba-Pahlawi, und der SPD-Politikerin Regine Hildebrandt. Außer Ausschnitten aus vergangenen Sendungen ist auch ein sogenannter Überraschungsauftritt von Liedermacher Reinhard Mey angekündigt.

Sie gehe "mit einem lachenden und einem weinenden Auge", hatte Amelie Fried bekundet, als ihr Ausstieg bekannt wurde. Fortan steht die bei München lebende Moderatorin in einer Reihe mit Schauspielerin Marianne Koch, Fernsehautor Wolfgang Menge sowie den Journalisten Lea Rosh, Juliane Bartel, Randi Crott, Gert von Paczensky und Günter Nenning - allesamt Moderatoren der traditionsreichen "3 nach 9"-Show. Die werden vielleicht bestätigen: "Abschied ist ein schweres Schaf!"